Das Internet ist für Kinder heutzutage im Alter von 10-18 vollkommen normal. Die meisten Erwachsenen werden sich dabei fragen, wie das sein kann, aber die Zeiten haben sich nun einmal geändert. Doch was unsere Kinder im Internet machen, ist oft nur zur Hälfte bekannt.
Die Gefahr erklärt
Klar gibt es viele Eltern, die eine regelmäßige Handykontrolle eingeführt haben, jedoch sind die meisten Kinder auch schon so fit im Umgang mit den Geräten und dem Internet, dass sich die Eltern leicht austricksen lassen. Doch das könnte schnell zum Problem werden, denn nicht alle Menschen, die sich im Netz aufhalten sind lieb und nett und einige können eine Gefahr für unsere Kinder darstellen.
Der Begriff Cyber-Grooming bezeichnet das gezielte Einwirken auf Personen, speziell hier auf minderjährige Kinder, im Internet mit dem Ziel, sexuelle Kontakte zu knüpfen. Es kann somit auch von einer besonderen Form der sexuellen Belästigung im Internet gesprochen werden. Immer mehr Täter nutzen die Anonymität im Netz aus, um Vertrauen aufzubauen und um sich somit Kindern auf sexuelle Weise zu nähern. Es ist lange kein Einzelfall oder Ausnahmefall, nein. Es ist der bittere Alltag geworden, mit dem sich unsere Kinder immer wieder auseinander setzen müssen.
Wer von Ihnen am 8.3.2021 um 20.15 Uhr vor dem Fernseher saß, hat es höchstwahrscheinlich mitbekommen. Die Sendung auf RTL "Angriff auf unsere Kinder" thematisierte explizit, zweieinhalb Stunden ohne Werbepause sexuelle Online-Angriffe auf Kinder und hatte dabei vor allem die Täter im Visier.
Die Sendung stellte ein Experiment dar, in dem erwachsene Schauspieler in die Rolle von zwölfjährigen Kindern schlüpften und so darstellten, wie enorm diese sexuellen Angriffe überhaupt sind. Die Täter versuchen meist mit Druck das Vertrauen der jungen Kinder zu gewinnen, um somit ihre sexuellen Fantasien an ihnen ausleben zu können. Da die meisten Kinder in diesem Alter noch nicht einmal ansatzweise wissen, worum es da überhaupt geht, steigt die Gefahr.
Was können Eltern tun - bevor etwas passiert ist
- offen in der Familie über dieses Thema sprechen
- Aufklärung schaffen
- Vertrauen diesbezüglich zu Ihren Kindern aufbauen
- Gemeinsam Grenzen für die Internetnutzung ausmachen, wie z.B. maximale Zeit am Tag im Internet oder auch welche Apps sind erlaubt und welche nicht
- Geräte und Profile richtig einstellen und dem Alter anpassen; Einschränkungen einstellen
- ebenso lassen sich die Direktnachrichten auch so einstellen, dass vor Erhalt einer Nachricht, diese schon gefiltert wird
- Aufklärung auch darüber, welche Informationen Ihre Kinder im Netz über sich preisgeben, wie z. B. den Wohnort oder die genaue Adresse
Was tun, wenn etwas passiert ist ?
Jeder hofft, dass die präventiven Maßnahmen, die man als Eltern trifft, helfen. Jedoch passiert ein sexueller Übergriff im Netz schneller als gedacht. Versuchen Sie jederzeit immer vertraulich auf Ihr Kind einzuwirken, wenn Sie das Gefühl haben, dass etwas nicht stimmt. Maßnahmen, die mit Handy wegnehmen und kontrollieren begleitet werden, sind hier eher kontraproduktiv. Ihr Kind wird höchstwahrscheinlich Angst haben, sich in einem Ernstfall an Sie vertraulich zu wenden oder schämt sich sogar. Hier sind vor allem viele Gespräche nötig, um somit das Vertrauen zu gewinnen und aufzubauen.
Sollten Sie dann an dem Punkt angelangt sein, wo Ihr Kind sich öffnet, so schalten sie sofort die Polizei ein und versuchen Sie nicht selber die Verfolgung aufzunehmen. Wenn rauskommt, dass ihr Kind betroffen ist, so braucht Ihr Kind ihre vollkommene Unterstützung. Seien Sie offen und sprechen Sie mit ihrem Kind über das Geschehene.
Abschließend noch ein Abschlusswort:
Sexuelle Gewalt auf Kinder im Internet ist kein schönes Thema. Zudem kann es auch noch belastend sein, für Sie als Eltern oder auch für Betroffene. Jedoch ist es enorm wichtig, wachsam zu bleiben, um vor allem die Kinder zu schützen. Lassen Sie sich nicht einschüchtern und stehen Sie auf.