Ziel: Greetsiel an der Nordsee - Hotel: Romantikhof, 4 Sterne.
Ein Erfahrungsbericht
Man muss schließlich auch mal raus.
Ein Grund die Koffer zu packen und ein paar Tage weg zu fahren. Sicherlich im Moment das Ziel der meisten Menschen. Gefunden, gebucht. So ging es mir. Das Reiseziel Greetsiel, das Hotel, der Romantikhof, ein 4 Sterne Hotel mit guten Bewertungen.
Das mich etwas völlig anderes erwartet als ich es gewohnt bin, war mir ziemlich klar, was genau, das musste ich herausfinden.
Schon die Ankunft erinnerte mich dann mehr an einen Klink Aufenthalt als an ein Hotel. Maske auf und dann Richtung Rezeption. Hinter einer Plexiglasscheibe, mit einem Nasen- und Mundschutz bekleidet, empfang mich dann die Rezeptionistin. Viel erkennen konnte man weder bei Ihr noch bei mir. Die Kommunikation war akustisch auf jeden Fall schon mal eine neue Erkenntnis.
Erst einmal wurde mir bereits bei der Ankunft klar, es würde nicht so sein, wie man es kannte. Alle Bereiche des Hotels, die eigentlich dieses Wohlfühlerlebnis beinhalten waren geschlossen. Bar, Restaurant, Wellness, Toiletten, nichts war benutzbar.
Nun, das wusste man ja vorher.
Dann gab es den Schlüssel, eine Rechnung, die wohl das einzige war, was an einen früheren Urlaub erinnerte. Gleicher Preis, viel weniger Leistung. (so schien es natürlich für mich als Gast). Und bereits da merkte ich, es fehlen Informationen, es fehlt Kommunikation.
Das erste Gefühl war, „stolzer Preis dafür, dass alles zu ist!“
Nach der Zimmervisite und dem Koffer auspacken, ging es erstmal Richtung City.
Greetsiel ist mir bekannt, ein wunderschönes Hafenstädtchen wo das Leben pulsiert. NORMALERWEISE!
Die Stadt war wie leergefegt, und das in der absoluten Hauptreisezeit, den Sommerferien. Früher war es das schöne Schlendern, von einem Geschäft ins nächste. Ehrlich, ich habe kein einziges Geschäft betreten während der kompletten Zeit. Es ist auch kein Wohlgefühl, kein Genuss sich ständig der Maske zu bedienen, kaum atmen zu können und dann das Ding wieder abzulegen.
Am nächsten Morgen war ich mehr als gespannt, wie das denn mit dem Frühstück ablaufen würde. Als Gast hat man eine Erwartungshaltung, die man irgendwie auch erfüllt bekommen möchte. Das Szenario Hände desinfizieren, Maske auf bis zum Tisch, das ging ja noch. Dann kam etwas Ernüchterung auf, man kennt ja dieses Erlebnis Frühstück, ein reichhaltig gefülltes Büfett, kein Wunsch bleibt unerfüllt.
Hier jetzt anders. Ein Korb mit drei Brötchen, einer Scheibe Brot, dann zwei Scheiben Salami, zwei Scheiben Käse, ein paar Obststückchen, das wars.
Natürlich kam schnell eine Servicekraft
mit Maske um die Ecke und fragte nach den Getränken. Für mich als Gast etwas ernüchternd. Erst am zweiten Tag fasste ich all meinen Mut zusammen und fragte mal nach Rührei.
Das es das gab, erstaunte mich einerseits, denn wäre das nicht die Aufgabe des Personals, mich freundlich auf die Zugaben des Frühstücks aufmerksam zu machen, muss ich jetzt schon den Part übernehmen? Das Rührei kam auf einem Teller daher, ohne Löffel, ohne Gabel. Ein Abfallbehälter für Reste gab es auch nicht.
Das Frühstück war jetzt bereits nicht für das Erinnerungsalbum eines Urlaubes geeignet. Doch viel schlimmer, es muss nicht sein. Hier muss der Hotelier mehr Informationen übermitteln. Er muss in solchen Zeiten „Das gute Gefühl“ vermitteln und erklären warum und wieso.

Nun bin ich wieder zu Hause und empfinde diesen Corona Urlaub durchaus als Herausforderung an Sinne und Emotionen. Das alles anders ist, wird jedem klar sein, aber die Abstimmung zwischen Notwendigkeit und Urlaub, der Vermittlung nötiger Informationen, einfach die Kommunikation zwischen Gast und Hotel darf ruhig etwas verbessert werden.
Das Hotel als Gastgeber
sollte auch in diesen Zeiten eben genau der Gastgeber sein. Ich bin gespannt, denn Herausforderungen, Krisen, sind ja bekanntlich auch Chancen für neues, innovatives, eben anders!
Das Hotel zu bewerten, in Zeiten wo alles anders ist, liegt mir im Moment fern. Denn, diese Bewertung ist nach meinen Erkenntnissen nicht unbedingt notwendig, denn Unzufriedenheit scheint im Moment hausgemacht zu sein.
Daher möchte ich jetzt weder besonders empfehlen noch jemanden verschrecken. Lassen wir also die Bewertung mal einfach außen vor.